Interkonnektives Denken

Schon während ihrer Studienzeit widmete sich Christina Kessler der Suche nach der gemeinsamen Essenz aller Weisheitstraditionen –
dem Kern unseres geistigen Weltkulturerbes.

Den Ursprung und das lebendige Herz dieser Essenz fand und erlebte sie auf ihren Feldforschungen bei indigenen Kulturen – ganz nah am Puls der Natur, ohne konzeptuelle und dogmatische Überlagerungen durch Ideologien und institutionalisierte Religionen. „Naturvölker“ lebten in einer tiefen ko-kreativen Einheit mit dem „großen Geist“, den Regulationsgesetzen des Kosmos, der LEBENSINTELLIGENZ. Sie betrachteten das gesamte Universum als beseelt. Ihr Denken und Handeln war auf die innere Ordnung des Ganzen ausgerichtet. Eine Ordnung, die Leben ermöglicht, Leben erhält und deren Beachtung Leben für alle lebenswert macht.

Der Anthropologe Claude Lévi-Strauss bezeichnete dieses Denken als „wildes Denken“.

Wildes Denken ist der dualistischen Denkstruktur der westlichen Zivilisation genau entgegengesetzt:
es ist ein verbindendes, analoges, assoziatives, holographisches Denken.

Christina übernahm den Begriff und führte ihn weiter, in der Überzeugung, dass
a) beide Denkstrukturen zusammengehören und b) auf richtige Weise vereint, eine grundlegende Erweiterung menschlicher Intelligenz bewirken können.

 

Plädoyer für eine neue Anthropologie

In ihrem 12-jährigen Dialog mit dem Quantenpysiker Hans-Peter Dürr offenbarte sich die tiefe Übereinstimmung zwischen Christinas Forschungen und dem Weltbild, das die Quantenphysik nahelegt: Hinter der materiellen Realität liegt die eigentliche prozesshafte Wirklichkeit, die Ebene der „Wirks und Passierchen“, wie Dürr sie nannte, „die das Ganze im Innersten zusammenhält“ und Existenz überhaupt erst ermöglicht; die Wirkdimension des „Universellen Prozesses.“ Hans-Peter Dürr scheute sich nicht, diese schöpferische Wirkdimension als LIEBE zu bezeichnen.

Heute ist klar, dass die neue Physik den Durchbruch in ein neues Weltverständnis bedeutet. Damit dieses Weltbild jedoch überhaupt adaptiert werden kann, braucht es unbedingt ein kompatibles, interkonnektives Menschenverständnis.

Das KINA möchte einen Beitrag zu einer neuen Wissenschaft vom Menschen leisten!